Worum geht es hier?
Die gesetzliche Rente ist mal wieder in aller Munde. Doch viele wissen gar nicht so genau, wie sie funktioniert, wie sich die eigenen Rentenansprüche zusammensetzen und warum das Rentenniveau so niedrig ist.
In diesem Beitrag erkläre ich Dir die Grundlagen, zeige die Herausforderungen auf und gebe einen Ausblick auf mögliche Reformen.
Wie funktioniert die gesetzliche Rente?
Die gesetzliche Rentenversicherung basiert auf dem Umlageverfahren. Das bedeutet: Du sparst nicht direkt für Deine eigene Rente, sondern zahlst Beiträge, die unmittelbar an die heutigen Rentner*innen ausgezahlt werden. Im Gegenzug erwirbst Du sogenannte Entgeltpunkte, die später Deine Rentenhöhe bestimmen.
Ein interessanter Fakt am Rande:
Die Rücklagen der gesetzlichen Rentenversicherung reichen gerade einmal für etwa sechs Wochen – und das trotz Rekordeinnahmen.
Welche Leistungen erbringt die gesetzliche Rente?
Laut der Bundeszentrale für politische Bildung umfasst das Leistungsspektrum:
- Altersrenten
- Renten wegen verminderter Erwerbsfähigkeit
- Hinterbliebenenrenten (Witwen-, Witwer- und Waisenrenten)
- Zuschüsse zur Krankenversicherung der Rentner (KVdR)
- Rehabilitationsmaßnahmen
- Beratung und Information für Versicherte und Betriebe
Schon an der Genehmigung und Dauer von Reha-Maßnahmen lässt sich das finanzielle Dilemma erkennen.
Wie hoch ist die gesetzliche Rente?
Das aktuelle Rentenniveau liegt bei 48 %. Was heißt das konkret?
Die Deutsche Rentenversicherung erklärt:
„Das Rentenniveau zeigt die Relation zwischen der Höhe einer Rente (bei 45 Jahren Beitragszahlung auf Basis eines durchschnittlichen Einkommens) und dem durchschnittlichen Einkommen eines Arbeitnehmers.“
Der Durchschnittslohn liegt derzeit bei 3.462 € brutto monatlich. Daraus ergibt sich eine Bruttorente von ca. 1.661,76 € – bei einem fiktiven Fall mit durchgehendem Durchschnittseinkommen.
Nach Abzug von Sozialversicherungsbeiträgen und ggf. Steuern bleibt eine Nettorente von etwa 1.100–1.300 €.
Nicht gerade üppig, oder?
Warum ist das Rentenniveau so niedrig?
Die gesetzliche Rente wird hauptsächlich durch Beiträge von Arbeitnehmern und Arbeitgebern finanziert – aktuell 18,6 % des Bruttogehalts, je zur Hälfte getragen.
Beispiel:
Bei einem Gehalt von 3.000 € brutto sind das 558 € monatlich.
Trotz nahezu Vollbeschäftigung sind die Beitragseinnahmen zu gering. Warum?
- Viele Jobs liegen im Niedriglohnsektor – geringe Beiträge
- Immer weniger Beitragszahler pro Rentner
Entwicklung der Beitragszahler pro Rentner:
- 1962: 6 Beitragszahler pro Rentner
- 2019: 2,1 Beitragszahler
- Prognose 2050: 1,25 Beitragszahler
Die Konsequenz?
Entweder Beitragssätze steigen oder Leistungen sinken – beides ist wenig attraktiv.
Reformbedarf: Wer zahlt (nicht) ein?
Ein wesentlicher Kritikpunkt:
Beamte und viele Selbstständige zahlen nicht in die gesetzliche Rentenversicherung ein, erhalten aber später Pensionen bzw. müssen privat vorsorgen.
Eine Reform, die auch diese Gruppen einbezieht, könnte das System stabilisieren – zumindest teilweise.
Ebenso wichtig: Faire Löhne für alle. Denn höhere Einkommen bedeuten höhere Beiträge – und damit mehr Geld im Rententopf.
Blick in die Zukunft
Die gesetzliche Rente steht vor großen Herausforderungen. Manche fordern einen Wechsel zur kapitalgedeckten Altersvorsorge – ein komplexes Unterfangen mit vielen Risiken.
Bis dahin bleibt nur eines:
Private Vorsorge ist unerlässlich, um Altersarmut zu vermeiden.
Mein Rat
Sprich mit einem Finanzocach über Deine persönliche Vorsorge. Diese Entscheidung solltest Du nicht allein treffen.
Wenn Du Unterstützung brauchst, findest Du hier die Kontaktdaten.
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