💡 Lebensversicherung – Was steckt wirklich dahinter?
Jeder hat schon mal davon gehört, viele haben eine, manche sogar mehrere: die Lebensversicherung!
Aber mal ehrlich – so verbreitet wie früher ist sie längst nicht mehr. Und das ist in vielen Fällen auch gut so. Warum? Genau das schauen wir uns jetzt gemeinsam an.
Und Achtung: Wir sprechen nur von Lebensversicherungen, nicht von modernen, sinnvollen Rentenversicherungen als Altersvorsorgeprodukt. Diese werden im Artikel Altersvorsorge behandelt
🧠 Was ist eigentlich eine Lebensversicherung?
Kurz und knapp: Eine Lebensversicherung sichert das Leben einer Person ab. Stirbt die versicherte Person während der Laufzeit, wird die vereinbarte Summe an die Hinterbliebenen ausgezahlt.
Klingt erstmal sinnvoll – und das kann sie auch sein! Gerade für Familien kann sie im Ernstfall finanziell entlasten oder sogar retten.
Aber: Die Versicherungsbranche (und leider auch einige Vermittler) haben diese gute Idee oft ziemlich ausgereizt – und das nicht immer zum Vorteil der Kunden.
📦 Welche Arten von Lebensversicherungen gibt’s?
Hier geht’s heute nur um Policen, die den Todesfall absichern – Rentenversicherungen behandeln wir in separaten Artikeln.
Die wichtigsten Typen:
- Risiko-Lebensversicherung
- Kapitalbildende Lebensversicherung
- Fondsgebundene Lebensversicherung
- Sterbegeldversicherung
📉 Kapitalbildende & Fondsgebundene Lebensversicherung – früher top, heute flop?
In den 80er- und 90er Jahren waren diese Verträge beliebt – mit Garantieverzinsungen von 4–6 %!
Aber Achtung: Diese Zinsen galten nur für den Sparanteil, nicht für den gesamten Beitrag.
🔍 So funktionieren sie:
- Absicherungsanteil – Du sicherst dein Leben mit Summe X ab.
- Sparanteil – Wird verzinst (bei Fonds ohne Garantie, aber mit Renditechance).
Bei der kapitalbildenden Variante gibt’s eine feste Todesfallsumme. Bei der fondsgebundenen hängt alles von den Beiträgen und der Fondsentwicklung ab.
🚨 Die Schattenseiten
Was viele nicht wissen: Die Kosten sind oft intransparent und können bis zu 25 % des Beitrags ausmachen!
Dazu kommt: Der Garantiezins ist heute fast nicht mehr vorhanden (2020: 0,9 %, 2021: 0,5 %, 2025 wieder 1,0%).
Fazit: Finger weg! Diese Produkte lohnen sich nicht mehr – weder zum Sparen noch zur Absicherung.
🕯️ Ausnahme: Sterbegeldversicherung
Ein Sonderfall!
Sie läuft lebenslang und ist für Menschen gedacht, die ihre Bestattungskosten absichern wollen – z. B. wegen Alter oder Gesundheitszustand keine Risiko-LV mehr bekommen.
Wichtig: Die volle Summe gibt’s meist erst nach 2–3 Jahren. Vorher werden nur die Beiträge erstattet.
✅ Risiko-Lebensversicherung – sinnvoll und fair
Wenn du wirklich etwas absichern willst – z. B. Familie oder Hauskredit – dann ist die Risiko-LV dein Freund.
Sie ist günstig, transparent und leistet nur im Todesfall. So wie’s sein soll.
📋 Spielregeln – besonders bei den Gesundheitsfragen!
Jetzt wird’s wichtig:
Damit die Risiko-LV im Ernstfall auch wirklich zahlt, musst du ein paar Spielregeln beachten – allen voran die Gesundheitsfragen!
🩺 Warum sind Gesundheitsfragen so entscheidend?
Die Versicherer wollen wissen, wie es um deine Gesundheit steht – logisch, oder?
Denn je höher das Risiko, desto höher der Beitrag oder im schlimmsten Fall: keine Annahme.
Aber Achtung: Ehrlichkeit ist hier Pflicht!
Wenn du etwas verschweigst – z. B. eine chronische Krankheit oder eine OP – und das später rauskommt, kann der Versicherer die Leistung verweigern.
Und das wäre im schlimmsten Moment richtig bitter.
✅ So gehst du’s richtig an:
- Alle Fragen ehrlich und vollständig beantworten
- Auch vermeintlich „kleine“ Dinge angeben – lieber zu viel als zu wenig
- Im Zweifel: Lass dir vom Arzt Unterlagen geben – das hilft bei der Antragstellung
Wenn du hier sauber arbeitest, bist du auf der sicheren Seite. Und die Versicherung zahlt auch, wenn’s drauf ankommt.
🛠️ Gestaltungsmöglichkeiten
Du kannst die Versicherungssumme flexibel gestalten – konstant, fallend usw.
Gerade bei Baufinanzierungen macht das Sinn: Stirbt der Kreditnehmer, kann das Darlehen abgelöst werden und die Familie bleibt im Haus.
Tipp: Eine LV auf verbundene Leben (zwei versicherte Personen) kann sinnvoll sein – z. B. bei Paaren mit Kindern.
Noch ein smarter Tipp:
Setze nicht die versicherte Person als Versicherungsnehmer und Begünstigten ein.
Besser: Person A ist Versicherungsnehmer und Empfänger, Person B ist versichert. Das hat steuerliche Vorteile – frag deinen Berater!
📆 Wie lange sollte die Risiko-LV laufen?
Die Antwort: Es kommt drauf an!
- Bei Baufinanzierung: bis zum Ende des Kredits
- Bei Familienabsicherung: bis die Kinder auf eigenen Beinen stehen
Faustformel:
- Bis zum 25. Lebensjahr des jüngsten Kindes
- Oder bis zum Renteneintritt (67 Jahre)
➕ Zusatzbausteine
Du kannst Extras wie Beitragsbefreiung bei Berufsunfähigkeit oder Leistungen bei schweren Krankheiten dazubuchen.
Online geht das auch – aber achte darauf, dass der Versicherer alles bietet, was du brauchst.
🧾 Fazit
Lebensversicherung ist nicht gleich Lebensversicherung.
Die Risiko-LV ist sinnvoll – die kapitalbildenden Varianten eher nicht.
Und die Sterbegeldversicherung? Eine legitime Option für bestimmte Fälle.
Und ganz wichtig: Gesundheitsfragen ehrlich beantworten!
Denn nur so bist du wirklich abgesichert – und deine Liebsten auch.
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1 thought on “Der Klassiker – Die Lebensversicherung”